Geschichte
Entstehung des Club
Präsident & Mitgründer
Der am längsten amtierende Präsident und Mitbegründer unseres Vereins, Emil Bruder, beschrieb in seinem Jahresbericht die Gründungszeit wie folgt:
Wenn ich einen Rückblick in der Entwicklung des Jodelgesangs auf dem Platz Neuhausen mache, so muss ich auf das Jahr 1915 zurückgreifen, als der eigentliche Grundstein gelegt wurde, mit einem Quartett des Grütli-Turnvereins Neuhausen, dem unser Freimitglied Ernst Bruder als Jodler vorstand.
Das Quartett als Zwerg des Turnvereins ist auch damals schon mit Erfolg öffentlich aufgetreten. Der Krieg und seine Folgen, hat dann das Quartett auseinander gesprengt. Jedoch wurde nicht geruht und im Jahr 1917 gründeten wir im Grütli Männerchor ein Jodler-Doppelquartett mit 12 Mann, vorerst als Untersektion des Männerchors.
Als Jodler dieser Vereinigung hatten wir Bruder Ernst und Geissbühler Ruedi. Durch die vielen Engagements bei Delegiertenversammlungen etc. sahen sich die Aktiven des Männerchors benachteiligt und wir stellten uns in der Folge auf eigene Füsse mit dem Namen Jodler-Doppelquartett Neuhausen. In dieser Zusammensetzung und unter der Leitung von Hans Müller, Lehrer, hatten wir schöne Erfolge erzielt.
Gründer und erste Mitglieder
Heinrich Bischof
Oskar Bodmer *
Emil Bruder
Ernst Bruder
Rudolf Geissbühler
Hermann Klingler
Hans Müller
Jakob Mendler
Josef Mettler
Eugen Moser
Heinrich Späth
Robert Späth
Georg Wendling
Emil Zehnder
* Gründer von Bergblueme – später fusioniert
Vom Ursprung des Jodels
Alleingut der Hirten & Sennen
Der Jodel und das Jodellied waren früher Alleingut der Hirten und Sennen. Sie brachten damit droben in der Bergeinsamkeit ihre Freude und ihre Sorgen zum Ausdruck. Aber auch heute noch ziehen die Sennen im Frühling bei der Alpfahrt unter Jodel und Gesang mit ihren Herden auf die grünen Alpen, und im Herbst, wenn sie ins Tal zurückkehren, nehmen sie mit einem letzten Jodel und Jauchzer von ihr Abschied. Es sind sicher noch viele schöne Bräuche lebendig, und wir können nur hoffen, dass es immer wieder Idealisten gibt, die sie auch weiterhin lebendig erhalten.
Zu diesem Brauchtum gehört auch der Alpsegen. Es ist etwas Feierliches, wenn der Hirte ihn über die Alp ausruft, den Herrgott um Schutz und Hilfe vor Gefahren anfleht und dazwischen die Glocken der Herde ertönen. Aber auch bei den Alpstubeten und vorallem an der Sennechilbi, wo beim Schwingen und Hornussen fröhliche Jodelgesänge erklingen, da ist der Senne und Hirte so richtig in seinem Element. Mit Recht schrieb der bekannte Jodelliederkomponist A.L. Gassmann: «Wo Schweizer Berge sind, da wird gejodelt, da ist das Jodellied daheim».
Dieser Naturgesang beruht auf dem Echo, auf seinem Widerhall. Er ist ein Schwelgen in Akkordtönen. Die exakte und tiefste Ursache, warum unsere Gesänge so und nicht anders sind, liegt in der Bodenbeschaffenheit der Schweiz. Auf die Dauer konnten diese Volksgesänge den zeitgenössischen Komponisten nicht entgehen. Es war der junge, strebsame Musiklehrer vom Fellenbergschen Institut Hochwil (Bern), Ferdinand Fürchtigott Huber, der zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die Bernerlande durchwanderte und die urwüchsigen Volkslieder aufzeichnete. Aus seiner Feder stammt eine Sammlung von Schweizer-Kuhreihen und Volksliedern, die 1818 den Weg unters Volk fand und dieses wieder zum Singen brachte. Der junge Musikmeister, F.F. Huber, der als Vater des schweizerischen Jodelgesanges gilt, komponierte in der Folge neue Alplieder und legte damit den Grundstein zu unserem heute hochentwickelten Jodelgesang. Nennen wir von seinen Liedern nur einige der Bekanntesten: «Lueget vo Bärg und Tal», ein typisches Schweizerlied, oder «Der Ustig wott cho», welches so richtig die frohe Stimmung des Alpaufzuges zum Ausdruck bringt, während er im Liede «Ach wie churzed eusi Tage» mit seltener Schönheit und Tiefe den Abschied von der Alp besingt. Diese Volksgesänge ebneten dem Jodelliede den Weg von den Alpen ins Tal hinab. Schon Ende des letzten Jahrhunderts wurde vorallem in den Quartetten der Turnvereine das Jodellied geübt. Auch die Schwingfeste, wo sich Sennen und Turner in einem unserer ältesten Schweizer Volksbräuche, im Schwingen, massen, wurden mit Jodelliedern umrahmt (aus der Jubiläumsansprache «40 Jahre Jodlerclub vom Rheinfall 1958» von unserem Ehrenmitglied Emil Zehnder).
Woher das Jodeln wirklich kommt …
Wussten Sie, dass das Jodeln ursprünglich von den Japanern kommt?
Zwei japanische Touristen sollen, so erzählt die Legende, vor vielen Jahren mit einem Transitorradio am Ohr in den Schweizer Bergen unterwegs gewesen sein. Plötzlich entglitt ihnen das Radio und stürzte weitab in einen Tobel. Darauf fragte der eine den andern: «Hol i Ladio – hol du Ladio?» Sennen, welche diese sonderbaren Laute aufgeschnappt hatten, sollen diese dann zu Tale getragen und über die ganze Schweiz, bis an den Rheinfall, verbreitet haben!